Gestern habe ich versprochen, heute etwas über territoriales Verhalten zu sagen, etwas das vielleicht verständlich macht, warum manche Hunde an der Leine zur Bestie mutieren, vor allem aber, warum es grundverkehrt ist, dieser Aggression mit Gewalt zu begegnen.

Der Hund ist ein Laufraubtier aus der Familie der Caniden, ein Rudeltier. Ein Rudel besitzt ein Territorium, einen Lebensraum in dem es seine Jagdbeute findet, ein Überlebensraum quasi. Verliert das Rudel dieses Revier, muss es unter Umständen verhungern.

Krümel – hasst andere Hunde, aber inzwischen haben wir ihn mit verschiedenen vergesellschaftet

Daher wird es dieses Revier bis aufs Letzte verteidigen, wenn ein anderes Rudel eindringt. Eine Besonderheit bei einer solchen territorialen Auseinandersetzung ist, dass es für den Unterlegenen nur zwei Alternativen gibt: Flucht oder Tod!

Eine Unterlegenheitsgeste zu zeigen nützt ihm nichts, jetzt ist er in der Position, dass sein Konkurrent ihn ein für alle mal aus dem Verkehr ziehen kann. Lässt der ihn jetzt laufen, kommt er unter Umständen morgen mit Verstärkung wieder, also Tod!

Diese Verhaltensweisen sind angeboren und können zwar durch gute Sozialisierung modifiziert und verhindert werden, aber weiß Ihr Hund, ob der andere gut sozialisiert ist…?

Wo ist denn nun eigentlich das Territorium Ihres Hundes?

Einfache Antwort: Überall da, wo der Hund ist, ansonsten wäre er in seiner Logik ja nicht da. Und selbst, wenn wir in der Fremde einen Ausflug machen, ein anderer Hund, der dort auftaucht ist in jedem Fall erst einmal ein territorialer Kontrahend.

Und nein, Ihr Hund fühlt sich nicht stark, weil ja sein Besitzer hinter ihm steht – er fühlt sich extrem schwach, weil er im Zweifelsfall nicht weglaufen kann, sollte der andere stärker sein!

Jussi – bei ihrer Vorbesitzerin war jeder Spaziergang eine Tortur (für Sabine!)

Dann müsste er vielleicht sterben und daher ist es besser, von vorn herein klar zu stellen: „ich kann Judo!!! Komm ja nicht zu nahe!!!“

Das erklärt, warum Besitzer von Leinenpöblern nur allzu oft berichten, dass ohne Leine gar nichts passiert…

Also machen wir uns klar: In dieser Situation kämpft Ihr Hund um sein Leben!

Er hat also Angst und diese Angst lässt sich nicht bekämpfen, indem man den Hund auch noch von hinten angreift!

DeVito – Leinenkämpfer – damals…

„Da muss man mal einwirken!“, „da wird der Hund mal eben aufgeräumt!“ – so gewinnt man das Vertrauen seines Hundes nicht, so zerstört man es! Das Ergebnis kann ja nur sein, dass der Hund vor seinem Hundeführer noch mehr Angst hat, als vor seinem territorialen Kontrahenden und deshalb in sein Schicksal ergeben an dem anderen vorbei geht.

Für mich indiskutabel!

Stellt jemand seinen Hund mit diesem Problem vor, dann weiß ich im selben Moment, dass es sich dabei mit absoluter Sicherheit um ein Kommunikationsproblem handelt.

Der Chef eines Rudels ist verantwortlich für die Sicherheit des ganzen Rudels. Seine wichtigste Entscheidung ist bei einer Begegnung: Freund oder Feind?

und wenn Feind, wie verhalten wir uns? Angreifen oder weglaufen? Können wir einen Kampf gewinnen? Müssen wir kämpfen, obwohl das immer das Risiko birgt, selber etwas abzubekommen? (Wir sehen, es gibt Gründe, warum der Chef immer der Intelligenteste, nicht der Muskelmann ist! 🙂 )

Bei der „Verhaltensstörung“ hat der Hund die Aufgabe des Chefs übernommen – weil es eben seine ist, der Besitzer ihm 24 Stunden am Tag vorlebt, dass er (der Hund) der Boss ist.

Warum also sollten wir den Hund „therapieren“???

Alles, was zur Lösung dieses Problems nötig ist, ist es, ihm die Aufgabe wegzunehmen, indem man sich selber als starker Anführer darstellt, der für Sicherheit sorgen kann, dem der Hund sein Leben anvertrauen kann und dessen Urteil er folgt…

Ich hasse es, wenn „Hundetrainer“ mit dem Argument „die Kommunikation unter Hunden ist ja auch sehr körperlich“ mit Gewalt gegen die Tiere vorgehen. Ich habe bereits vor 25 Jahren gelernt, dass Gewalt immer nur der braucht, der mit dem Verstand am Ende ist….

Das hat sich selbstverständlich nicht geändert, auch, wenn heutzutage wieder mehr auf körperliche Maßnahmen zurück gegriffen wird.

Ich habe den Beitrag von Martin Balluch mal hinter dieses Bild gelegt, damit Hundebesitzer sich mal ein Bild vom „Hundeflüsterer“ machen können

Damit meine ich nicht einmal nur Cesar Milan, der für mich einfach nur ein Tierquäler ist, es gibt auch bei uns einige, die diesen Rückschritt getan haben.

Wir hier nicht!

Entsprechend meines gestrigen Beitrages gehen wir hier diese Probleme mit der Veränderung der Motivation an, bringen die Beziehung zwischen Hund und Halter erst einmal in die richtige Reihenfolge und lösen das Problem nachhaltig und gewaltfrei.

Sollte also auch Ihr Hund glauben, er müsse das Rudel schützen, rufen Sie uns an, wir bringen Sie wieder auf einen gemeinsamen Weg!

….und wenn heute auch nur ein geklautes Bild, ich hoffe, es ist im Sinne des Autors, seine Gedanken zu verbreiten…, sonst bitte melden und es wird entfernt!


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