…Sich erneut 8 Arme wachsen lassen um ein neues Rudel Hunde durchzukraulen. Nebenbei, sich irritiert das Funkgerät an das Ohr halten, da irgendwer wieder irgendwas unverständliches funkt. Fehlalarm! Mal wieder nur ein entnervter Trucker, der über den Stau auf der A7 philosophiert hat.

An sich selbst zweifeln, wie nun nochmal der Hund vor einem heißt. Ich höre förmlich die Tetris Melodie in meinem Kopf, bis ich 10 verschiedene Namen ausprobiert habe und er beim 11ten Namen endlich passt. Yuppie!

Mittlerweile schaue ich nicht mehr auf die Uhr!

Amiro

Man ist das heute warm. Die Jacke ausziehen und dann können die Rennfahrer schon wieder los. Jacke auf den Terrassentisch geworfen und ab ins Fahrerlager. Aber erstmal die Rennbahn von dem normalen Volke befreien.

Gartentruhe wieder auf und die Rennautos wieder startklar machen. Dabei fast mit in die Kiste fallen, da ich nach den winzigen Autos fischen muss. Ich fühle mich diskriminiert.

Die Fahrer haben schon ihr Warm up hinter sich und der Streit um die beste Startposition geht wieder von vorne los. Ich schnappe mir wieder den erstbesten Fahrer und wundere mich, warum die Hunde nun eine Polonaise machen. Rosenmontag fällt normalerweise nicht in den Juli. Boykott, denke ich mir und trenne die Hunde voneinander. Aber lieber eine Polonaise als das Gedudel des Ententanzes. Aber es wird mit allen Mitteln gekämpft, da kann man seinem Kontrahenten schon mal in die Füße beißen. Der merkt es ja sowieso nicht.

Minou

Alle 9 Fahrer konnten ihr Rennen ohne Vorkommnisse starten

Ich höre die StVO schon wieder bis nach Reimerdingen schreien.

Mit den Streckenposten absprechen, ob man sich eben etwas zu trinken und ein Brot holen kann.

Asenka

Kaum hat man die Türklinke in der Hand… Tumult… Das Volk hinter der Absperrung muss niedergemacht werden *Augenrollen*

Pause. Sich wundern, warum seine Jacke auf dem Boden liegt. Sie wieder aufheben und schon fallen einem dann die Leckerli entgegen! 1,2,3 durchatmen. Irgendwer hat sich daran zu schaffen gemacht. Jetzt habe ich endgültig keine Jacke mehr mit funktionierenden Taschen. Aber das wird ja sowieso überbewertet. Auch das hoffe ich irgendwann zu lernen.

Rocket

Kennen Sie eigentlich Murphys Gesetz? Das besagt, dass das Brot immer auf die beschmierte Seite fällt. Auch der Hun’nenhoff kann leider die Physik nicht aushebeln. Reflexartig versuche ich mein Brot noch zu retten. Aber im Flug hätte mir schon klar sein sollen… VERGISS ES. Mit einem lauten ,,Patsch“ landet mein Brot auf dem Boden und die Fahrer stürmen los, als wenn sie im Badeurlaub sind und sich die beste Liege am Pool sichern wollen. Aber bis eben dachte ich, das Monster eine Erfindung der Filmindustrie seien! Aber nun weiß ich genau, dass sie auf dem Hun’nenhoff wahrhaftig existieren und sich gerade über mein Marmeladenbrot hermachen, das wie Pattex am Boden klebt. Es sei Ihnen gegönnt.

Auf einmal ertönt eine Glocke. Bekannt aus einem Boxkampf, als wenn zur nächsten Runde geläutet wird. Die Hunde stürmen los und versuchen natürlich alle potenziellen Eindringlinge zu eliminieren. Zum Glück ist die Paketbotin nicht lebensmüde, hängt an ihrem leben und bleibt hinter der Rennstrecke. Den Triumph der Fahrer kann man anfassen. Ich glaube im Augenwinkel erkannt zu haben, wie sie sich heimlich High-Fives gegeben haben.

Mika

Ich stapel die Pakete aufeinander um nicht mehrmals laufen zu müssen. Sehr lernfähig bin ich ja nun nicht, wie Sie schon gelesen haben und merke, wie irgendwas zwischen meinen Füßen rumdüst. Ich ahne böses. Der Nachzügler mal wieder, der mir einfach die Vorfahrt genommen hat. Ich könnte schwören, das ich ihn kichern hab hören.
Ich hoffe nur das in den Paketen nichts zerbrechliches war und sonst schiebe ich die Schuld einfach auf den Paketdienst.
Aufstehen ist nun fast unmöglich, da 7 Rollihunde mich nun belagern und abchecken wollen, ob ich irgendwas Interessantes auf dem Boden gefunden habe was sie noch gebrauchen könnten. Blauer Fleck Nr. 72 für diese Woche. Schuldeingeständnis vom Unfallverursacher? Der hat Fahrerflucht begangen und Anzeige meinerseits ist völlig sinnlos.

Mury

Schnell Pakete aufgesammelt und Übergabe mit dem Spätdienst gemacht. Feierabend.

Das Rollstuhlkomitee bringt mich sogar bis zur Pforte und vergewissert sich das ich auch ja nicht wiederkommen. Wie nett sie doch sein können.
Ich laufe zum Parkplatz und steige in mein Auto. Mist, da hab ich doch was vergessen. Egal. Fenster runterkurbeln bringt in dem Fall schon Erleichterung.
Wieder einen Tag geschafft. Alle Gliedmaßen behalten und auch mein Amt als Streitschlichter wurde heute nicht benötigt. So soll es sein.

Das mit dem einkaufen nach dem Dienst verschiebe ich lieber. Inkognito ist heute besser.

Zu Hause angekommen, wandern die Arbeitsklamotten gleich in die Waschmaschine und ich beseitige unter der Dusche den Schmutz der Meute von mir. Die anderen 71 blauen Flecke der Woche verblassen schon und die Kratzer brennen nun nicht mehr ganz so stark.

Wie war das noch mit der Lernfähigkeit? Gott, lass Hirn regnen. Gleich erwartet mich eine tolle Matsche in der Waschmaschine, da ich mal wieder die Leckerli in der Hose vergessen habe.

Sofi

Am Ende des Tages kuschel ich mich zufrieden, ausgeglichen und mit schweren Knochen in mein Bett! Ich denke über alle Blessuren nach. Kratzer, Wunden, blaue Flecken… ich lächle und bereue nichts, denn physische Wunden sind nur kurze Begleiter in meinem Leben. Was bleibt sind evtl. Narben, die einen an verschiedene Momente erinnern können! Schöne, lustige aber auch vielleicht nicht so schöne! Und vielleicht erinnern, wir uns auch an die zarten Seelen, die wir auf ihrem Lebensweg begleiten durften und ihnen, wenn vielleicht auch nur ein kurzes Gefühl von Heimat geben konnten. Ich glaube, wir sind unseren Tieren sehr ähnlich. Auch sie tragen Augenblicke aller Art in sich. Ihr Leben ist eine Geschichte, die darauf wartet auf dem Hun’nenhoff weitergeschrieben zu werden! Wir müssen versuchen daraus ein Happy End entstehen zu lassen, egal wie viel Kapitel davor gescheitert sind. Wir sind die Co-Autoren ihrer täglich neuen Abenteuer und ich bin mir sicher, dass wir das gut meistern werden.

Aber am sichersten bin ich mir bei einem Punkt!!!

Ich habe den schönsten Job der Welt!

Anemone

1 Kommentar

Olaf · 21. Juli 2019 um 7:02 pm

Toll geschrieben 👍 Da hat man beim Lesen Spaß und kann Einiges nachvollziehen.. Danke für den Einblick!

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