De Hun’nenhoff ist mittlerweile ein so großes Tierschutzprojekt geworden, welches ohne die ganzen Mitarbeiter so gar nicht möglich wäre.
Viele stellen sich die Frage, wie so ein Tag auf dem Hun’nenhoff wohl aussehen mag. Wir geben gerne einen ganz kleinen, nicht ganz so ernst gemeinten Einblick in unsere Arbeit 😉

7:55Uhr Langsam fahre ich die Zufahrt zum Hun’nenhoff hoch. Die Augen immer auf den Seitenraum gerichtet, damit keine ungebetenen Anhalter mitgenommen werden.

7:57Uhr Auto auf dem Parkplatz abstellen und erstmal überlegen, ob heute der Pferdemistcontainer abgeholt wird und ich die Zufahrt mal wieder blockiere.

8:00Uhr Am Eingangstor bemerken, dass ich den Schlüssel im Auto liegen lassen habe. Weg zurück. Mittlerweile werde ich von Hundegebell willkommen geheißen.

8:03Uhr Nachdem ich die Eingangstore aufgeschlossen habe, muss ich mir erstmal eins der wenigen funktionierenden Funkgeräte sichern.

08:10Uhr Alle Schlüssel aus der Schale zusammensammeln und Schlüsselmemory spielen. Bei circa 200 Türen auf dem Hun’nenhoff kann das schon mal dauern ein Pärchen zu finden.
Alle 500 Schlüssel sind zugeordnet.

Die Rollihunde hört man aus der Ferne, denn sie starten ihre Motoren und machen sich warm um gleich ein perfektes Rennen abzuliefern.

Amiro

8:22Uhr Ich bereite den Fuhrpark vor.

8:24Uhr Ich öffne die Tür zum Fahrerlager! Das Adrenalin steht in der Luft… Alle wollen von der Pole Position starten.

Ich greife mir den erstbesten Rennfahrer und versuche diesen heile aus dem Fahrerlager zu schleusen. Unterwegs verliert dieser noch seine Hose, da sie meinten, in der Nacht zuvor eine etwas wildere Party schmeißen zu müssen.
Also Büx wieder an. Von Scham keine Spur. Ein Rennen wartet nicht auf einen. Dabei bemerken, dass ein Klops vom Fahrer einem auf die Schuhe gefallen ist und diese nun etwas dekoriert. Mach ich später!

Einmal anschnallen bitte! Sicherheit geht nämlich vor! Bußgelder kann sich der Hun’nenhoff bei der Anzahl nämlich nicht leisten. Und wer weiß, wo der nächste Kontrolleur lauert! Bei dem öffentlichen Interesse an unsere Rennfahrer nicht ganz auszuschließen.

Fuhrpark

Das Spiel wiederholt sich noch 8x. Bis dahin haben meine Schuhe eine neue, trendige Marmorierung angenommen und vom EU de Parfum ganz zu schweigen. Vielleicht eine neue Einnahmequelle? Memo an mich – > Marktlücke prüfen.
2 Hunde haben sich derweil auf meinem Hemd verewigt und 3 andere haben einen Frühstart ohne fahrbaren Untersatz hingelegt. Zum Glück wurde die Rennleitung abgelenkt und eine Disqualifizierung blieb aus.

8:45Uhr Der Startschuss fiel und unter lautem Getöse wurde das Rennen gestartet.
Da der erste Crash. Zwei Fahrer kollidieren und hängen ineinander fest. Vom defensiven fahren haben die beiden wohl noch nie was gehört.
Die StVO höre ich bis nach Reimerdingen schreien und sehe sie in meinem inneren Auge die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Zum Glück haben die Streckenposten nun auch ihren Dienst aufgenommen und sorgen für etwas Ordnung.

Gustav

8:50Uhr Füße nicht aus dem Fahrzeug strecken? Die Anweisung wird gekonnt ignoriert!

9:15Uhr unter Protest musste leider das Rennen beendet werden. Ab nachhause und auftanken für die nächste Runde gegen Mittag!

9:30Uhr darüber nachdenken, ob jemand Erfahrung mit Rolli Origami hat! 9 Rollis, die so groß sind wie Elefanten, in einer Gartentruhe zu verstauen, die so klein wie eine Streichholzschachtel ist, ist schon eine Kunst.

9:50Uhr Man munkelt, das einige Promis sich ihrer Stellung in der Gesellschaft bewusst sind. So natürlich auch unsere Jungs und Mädels. Zeit für die Morgentoilette- und Wäsche. Die nächsten Zeilen sind nicht ganz jugendfrei und etwas prüdere Leser, bitte ich die nächsten Zeilen zu überspringen.
Schamlos lassen sich die kleinen Fahrer ausziehen. Entledigen sich ihrer Hosen und Windeln und aus dem Minidorf wird ein kleiner FKK-Club. Ihre Blasen werden manuell entleert und bei einigen auch der Darm. Sie sind so selbstbewusst, dass sie oft dabei ein Schläfchen halten und zeigen sich der Öffentlichkeit ganz ungeniert. Duftwolken schweben im Raum umher, welche einem manches Mal die Nase rümpfen lässt, aber einem Star gegenüber zeigt man sowas ja nicht. Die haben ja heutzutage überall ihr Finger mit drin.
Dann gibt es eine neue Windel mit einem angesagten Künstler auf dem Poppes und ein neues Designerhöschen. Nicht kleckern, sondern klotzen lautet ihre Devise.

Piciu

10.50Uhr Die Rennfahrer sind fertig. Durchschnaufen und einen Schluck trinken. Da kommt schon der Funkspruch das man die Zufahrt auf dem Parkplatz blockiert. Mist! Kam heute doch der Pferdemistcontainer? Loslaufen um sein Auto umzuparken und auf halber Strecke bemerken seinen Autoschlüssel vergessen zu haben. Typisch.

Wieder auf dem Hof angekommen von einem Hunderudel umrennen lassen. Sich schnell noch 8 zusätzliche Arme wachsen lassen und wie ein tanzender Oktopus alle einmal durchknuddeln. Zum Glück sieht mich keiner. Bemerken das der eine Hund Selbstbedienung an meiner Jackentasche vollzieht. Schnell muss ich das All you can eat Buffet beenden, um meine letzte heile Jackentasche zu retten. Quittiert wird es mit strafender Ignoranz des Hundes. Auf Knien hinterher rutschen und um Vergebung flehen.
Bemerken das es noch immer unter meinem Schuh stinkt und nun wirklich die Schuhe am Wasserhahn sauber machen.

11Uhr Zeit um an seine 82 Narben an den Fingern erinnert zu werden und hoffen heute keinem allzu bösen Piranha zu begegnen. Das Schmerzgedächtnis setzt ein. Tabletten werden in irgendwelchen unappetitlich aussehenden Würsten versteckt. Nebenher versucht man noch die eigene Sauklaue auf dem Medikamentenplan zu entziffern. Hieroglyphen lesen sind dagegen ein Klacks.

Bommel

11.15Uhr ich höre die Zähne der Piranha schon 2 Km entfernt aufeinander schlagen. Sie warten nur darauf ihre kleinen spitzen Zähne in meine zarten und engelsgleichen Hände zu rammen. Schweißperlen sammeln sich auf meiner Stirn.

Erstes Rudel ohne Verletzungen überstanden. Im nächsten Rudel wartet schon der schlimmste. An der Tür entblößt er schon seine Zähne… Verflucht..! Nicht schon wieder das Nagelbett. Na ja ich will keine Mimose sein und schlucke den Schmerz hinunter. Ich sollte einen Kettenhandschuh wie bei den Rittern einfordern. Die anderen Rudel verlaufen ohne Komplikationen bis auf den Tablettenverächter. WURST ja gerne, Tabletten kannst du aber selbst fressen.

Zwischendurch den Kollegen mein Leid klagen und meine fast abgebissenen Fingerkuppen triumphierend in die Luft halten. Chef kommt vorbei. Schnell so tun, als wenn wir über irgendeine Verhaltensweise eines Hundes diskutieren. Chef in diesen Glauben lassen und ein hohes Stresslevel vorspielen.

Rupert

Der Champion der Rennfahrer wartet schon auf sein Personal. Er hat bloß noch nicht so recht verstanden, dass wir ihn nicht auf Händen tragen, sondern nur sein Futter. Ja, das wird sogar in einer silbernen Schüssel serviert, die goldenen waren leider aus. Er überlegt aber noch, ob es seiner würde entspricht und mäkelt erstmal herum.
Währenddessen schleichen sich von allen Seiten die Konkurrenten an! PFOTENGEMENGE! Zähne werden gezeigt (man hast du tolle Beißerchen)
Die Knigge haben die alle wohl noch nie gelesen und die Futterreste verteilen sich auf dem Boden und die Konkurrenten stürzen sich wie Frauen im Sommerschlussverkauf auf das Futter. Erneutes PFOTENGEMENGE! Schmerz durchzuckt meinen Fuß und ich sehe den kleinen Zwerg an meinem Fuß, wie er seinen Frust ablässt. Entschuldigen Sie bitte aber könnten Sie mich da gefälligst raushalten? Böse Blicke werden mir zugeworfen. Bloß raus hier!

…Fortsetzung folgt…


1 Kommentar

ANGELA LEICHENICH · 17. Juli 2019 um 10:21 am

freue mich schon auf die Fortsetzung..sehr schön geschrieben

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