Am Wochenende ist es leider bei uns passiert. Dexter schiebt sich zurzeit gerne einen Stuhl vom Tisch weg und geht dann mit den Vorderpfoten auf diesen, um zu gucken, was so alles auf dem Esstisch steht. Leider stand am Wochenende die Müslischüssel meiner Tochter noch da – und sie hatte nicht aufgegessen.

Als ich dann realisiert habe, dass sie sich auch Schokotropfen ins Müsli gemacht hatte, war ich erst mal kurz in Panik. Wie viel hatte sie sich reingemacht und wie viel hatte sie noch in der Schüssel gelassen?
Was hatte Tom noch mal zum Thema Schokolade gesagt? Es war alles weg! Ich versuchte ruhig aus meiner Tochter rauszubekommen, wie viele Schokotropfen sie genommen hatte. Zum Glück waren es „nur“ Milchschokoladentropfen und keine aus Zartbitterschokolade! Nachdem mich das Googeln nur noch mehr verunsicherte, entschloss ich mich, unseren Tierarzt anzurufen. Zum Glück ist dieser auch am Wochenende erreichbar. Er beruhigte mich, dass ich mir bei so kleinen Mengen Schokolade keine Sorgen machen musste. Trotzdem blieb ein mulmiges Gefühl und ich beobachtete Dexter den ganzen Tag sehr genau. Und selbst die Nacht war für mich sehr unruhig, da ich doch ein paar Mal nach ihm schaute. Zum Glück ist nichts passiert und ich passe jetzt noch mehr auf, dass nichts liegen bleibt, was für Dexter giftig ist.

Doch was ist das Giftige an Schokolade?

Schokolade enthält die Methylxanthine Theobromin und Koffein. Diese kann ein Hund (und auch Katzen) nur sehr langsam abbauen, da ihm das entsprechende Enzym dazu fehlt. Da es dadurch länger als gut für den Hund im Körper bleibt, können Vergiftungssymptome auftreten. Hierbei kommt es nicht nur auf das Gewicht des Hundes an, sondern auch auf den Kakaogehalt der Schokolade. Denn weiße Schokolade hat im Gegensatz zu dunklerer Schokolade einen geringeren Kakaoanteil und beinhaltet somit auch eine geringere Menge an Methylxanthine. Weiße Schokolade hat einen Methylxanthingehalt von ca. 0,01 – 0,03 mg/g, wogegen Backschokolade 1,3 – 1,5 mg/g aufweisen kann. Ich sage bewusst kann, weil es immer auf die Verarbeitung der Schokolade ankommt.

Als Faustregel gilt: Je dunkler die Schokolade, desto toxischer wirkt sie!

Innerhalb der ersten 12 Stunden können folgende Symptome auftreten:

• Hyperaktivität
• Gesteigertes Durstgefühl
• Durchfall
• Erhöhter Urinabsatz
• Erbrechen
• Unruhe
• Beschleunigter Herzschlag
• Herzrhythmusstörungen
• Zittern bzw. Krampfanfälle
• Atembeschwerde
• Bewusstseinsstörungen
• Bis hin zum Tod

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wichtig ist, dass so schnell wie möglich nach der Aufnahme der Schokolade gehandelt wird. Denn ist das Gift noch nicht in der Blutbahn angekommen, kann man den Hund medikamentös zum Erbrechen bringen. Dies aber bitte nur durch den Tierarzt. Als Erste-Hilfe-Maßnahme zu Hause kann man Aktivkohle geben. Diese bindet das Gift und wirkt gleichzeitig abführend. Unruhe und Krämpfe können medikamentös behandelt werden und eine intravenöse Infusion kann die Ausscheidung über die Nieren beschleunigen.
Auf diese Weise kann die Giftmenge im Körper schnell und gut vermindert werden.

Aber am besten lasst ihr es gar nicht soweit kommen und packt immer gut die Schokolade weg.

Kategorien: Gesundheit

1 Kommentar

Marcel Kurtz · 19. August 2022 um 8:58 pm

Sie haben es sehr ausführlich geschrieben, danke ☆ Eines Tages hat mir mein Kater den Snickers weggeschnappt und dann ist er unter das Bett gerannt. Ich rannte sofort hinterher und nahm ihm es weg ☆ 1/3 wurde aufgefressen ☆ Zum Glück hat Snickers keinen hohen Kakaogehalt ☆ Durch Ihren Bericht, bin ich erst recht auf Sendung ☆

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